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KI-gestützte Diagnose und Früherkennung von Krankheiten

Vera Egli
Oct 3, 2024

KI-gestützte Diagnose und Früherkennung von Krankheiten

Die Fortschritte in der Künstlichen Intelligenz (KI) bieten revolutionäre Möglichkeiten für das Gesundheitswesen, insbesondere in der Diagnose und Früherkennung von Krankheiten. Durch die Analyse riesiger Datenmengen und die Anwendung komplexer Algorithmen hat KI das Potenzial, präzisere und schnellere Diagnosen zu ermöglichen, als dies mit herkömmlichen Methoden möglich ist. Insbesondere in der Erkennung von Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie neurologischen Störungen wird KI bereits mit vielversprechenden Ergebnissen eingesetzt.

Wie funktioniert KI in der Diagnostik?

KI-Algorithmen, insbesondere in den Bereichen maschinelles Lernen (ML) und Deep Learning, können riesige Datensätze analysieren und Muster erkennen, die für den menschlichen Betrachter oft unsichtbar bleiben. Diese Muster können auf Frühstadien einer Erkrankung hinweisen, lange bevor Symptome für den Patienten erkennbar sind. Ein Beispiel dafür ist die Bildanalyse in der Radiologie: KI-Systeme können Röntgenbilder, MRTs und CT-Scans analysieren und dabei kleinste Unregelmäßigkeiten erkennen, die auf Tumore oder andere pathologische Veränderungen hinweisen.

Ein prominentes Beispiel ist der Einsatz von KI zur Früherkennung von Brustkrebs. Durch die Analyse von Mammographie-Bildern konnte KI in Studien nachweisen, dass sie ähnlich präzise oder in manchen Fällen sogar präziser als menschliche Radiologen ist. Die KI kann Auffälligkeiten in den Gewebestrukturen erkennen, die von einem Arzt übersehen werden könnten, und so zur frühzeitigen Diagnose beitragen.

Beispiele aus der Praxis:

  1. Früherkennung von Krebs: Start-ups und Forschungsinstitute entwickeln KI-Systeme, die auf die Erkennung von Krebszellen spezialisiert sind. Beispielsweise können KI-basierte Algorithmen Krebsanzeichen bei einer Mammographie mit hoher Genauigkeit erkennen. Dadurch können Ärztinnen und Ärzte viel schneller eine Diagnose stellen und die Behandlung planen. So hat das Unternehmen PathAI eine KI-basierte Plattform entwickelt, die pathologische Befunde auf Krebszellen überprüft und Ärzten bei der Diagnose helfen kann. Eine andere Technologie von Google Health nutzt Deep-Learning-Algorithmen, um Brustkrebs in Mammographien zu identifizieren und hat dabei in Tests gezeigt, dass es die Fehlalarmrate verringern und die Genauigkeit der Diagnose erhöhen kann.
  2. Erkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind eine der häufigsten Todesursachen weltweit. Es werden diesbezüglich verschiedene KI-Tools entwickelt, die Herz-Kreislauf-Erkrankungen erkennen können. Zum Beispiel arbeiten Forscher an KI-Lösungen, die EKG-Daten, Bluttests und andere klinische Informationen analysieren, um frühzeitig auf Herzprobleme hinweisen zu können.
  3. Neurologische Erkrankungen: Neurologische Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson werden oft erst in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert. KI-gestützte Bildverarbeitung kann dabei helfen, subtile Veränderungen im Gehirn zu erkennen, die auf den Beginn einer solchen Erkrankung hindeuten. Projekte wie das Human Brain Project arbeiten daran, KI-Algorithmen zu entwickeln, die durch MRTs und andere Scans Veränderungen im Gehirn frühzeitig erkennen können.

Die Zukunft der KI in der Diagnostik

Die Fortschritte in der KI-gestützten Diagnose werden das Gesundheitswesen in den nächsten Jahren grundlegend verändern. Durch die Integration von KI in den klinischen Alltag könnten Ärzte von der Last routinemäßiger Untersuchungen entlastet werden und sich auf komplexere Fälle konzentrieren. Darüber hinaus könnte die frühzeitige Erkennung von Krankheiten die Behandlungserfolge verbessern und die Gesundheitskosten senken, da Krankheiten in frühen Stadien oft besser behandelbar sind.

Fazit

Die KI-gestützte Diagnose und Früherkennung von Krankheiten steht zwar eher noch am Anfang, allerdings sind die bisherigen Fortschritte sehr vielversprechend. Mit zunehmender Forschung, besseren Daten und der Überwindung regulatorischer Hürden könnte KI zu einem unverzichtbaren Werkzeug in der medizinischen Praxis werden. Patienten könnten von schnelleren, genaueren Diagnosen profitieren, was letztlich zu besseren Gesundheitsergebnissen führen könnte.

Die Einführung von KI in die Diagnostik stellt jedoch noch vor Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Dennoch bietet der Einsatz von Künstlicher Intelligenz eine aufregende Möglichkeit, das Gesundheitswesen zu revolutionieren und die Versorgung von Patienten erheblich zu verbessern.

Referenzen

https://www.artificialintelligence-news.com/news/uk-hospitals-live-trial-prostate-cancer-detecting-ai/

https://www.theguardian.com/society/2023/apr/30/artificial-intelligence-tool-identify-cancer-ai

https://www.artificialintelligence-news.com/news/ai-tool-finds-cancer-signs-missed-by-doctors/

https://hms.harvard.edu/news/new-artificial-intelligence-tool-cancer

https://www.pathai.com/about-us/

https://www.humanbrainproject.eu/en/

https://health.google/caregivers/mammography/